Systemische Ansätze sind in den 70-er Jahren in der Psychotherapie hinzugekommen. Ansätze systemischen Denkens waren und sind in einigen anderen Psychotherapieansätzen ebenfalls zu finden, so z.B. der Begriff des Organismus-Umwelt-Felds von LEWIN in der Gestalttherapie.

Therapeutisch interessant wurden systemische Erklärungen in der Schizophrenieforschung, dies vorerst jedoch weniger als Behandlungsmethode, sondern vielmehr, um kausale Erklärungen für die Entstehung der Schizophrenie zu finden. So wurde die Beziehungsstruktur in der Familie als zunehmend relevant amgesehen ("Double-Bind"-Theorie, 1956). Dieser Ansatz war als theoretische Gegenkonzeption zur somatischen / medizinischen bzw. psychoanalytischen Erklärung anzusehen. Schizophrenie galt aus systemischer Sicht als Kommunikationsstörung, und zwar als die "einzig mögliche Reaktion auf einen absurden und unhaltbaren zwischenmenschlichen Kontext" (WATZLAWIK u.a. 1969).

Heute existieren verschiedene Richtungen, die insgesamt recht unterschiedliche Wurzeln haben. Gemeinsam ist ihnen allen, dass die Aufmerksamkeit auf Prozesse im engen Sozialfeld des "identifizierten" Patienten gerichtet wird und therapeutische Interventionen nur auf dieser Ebene stattfinden.

Palo-Alto-Gruppe (die Kommunikationsschule der Familientherapie) 1959 gegründet als "MRI = Mental Research Institute von Virginia SATIR, Don JACKSON, Jules RISKIN

in den 60-er Jahren kamen dazu: Paul WATZLAWICK, Jay HALEY, John WEAKLAND, John BELL, Gregory BATESON

Mailänder Schule "Systemische Therapie" aber ausdrücklich erst und nur von den Mailändern um Mara Selvini-Palazzoni als Terminus verwandt

in Deutschland:

  1. Familientherapie durch Horst-Eberhard RICHTER ab der 60-er Jahren
  2. IGST (Internationale Gesellschaft für Systemische Therapie, Heidelberg), gegründet von Helm STIERLIN, Fritz SIMON, Gunthard WEBER u.a.


Grundlegender Aspekt des systemischen Denkens ist v.a. ein "Paradigmenwechsel" im psychotherapeutischen Denken und dem Verständnid psychischer "Störungen". Zum systemsichen Denken gehören der Fokus auf Prozesse wie Zirkularität, Kommunikation , Struktur, Ökologie und Evolution.