Trauma

Ganzheitliche Traumatherapie

In der Arbeit mit dem Trauma gibt es fünf Aspekte, die den therapeutischen Umgang mit Trauma bestimmen:

1. Leben bedeutet Freud wie Leid.

Traumatisches gehört zum Leben, ist Teil des normalen Lebens. Trauma ist eine Erfahrung. Genauso wie Freude. Wir können dem Leben nicht ausweichen. Die angenehmen wie die schrecklichen Dinge passieren uns. Die Polaritäten bestimmen unser Dasein. Das ist das Existentielle an unserer Existenz.


2. Alle Erfahrungen werden auf allen Ebenen unserer Existenz gespeichert

  • kognitiv, also auf der Verstandesebene; dies ist auch der Sitz unseres sogenannten "expliziten Gedächtnisses", die Erinnerungen, auf die wir zugreifen können
  • emotional, also auf der Ebene unserer Gefühle (
  • körperlich, auf der Ebene des Nervensystems und des impliziten Körpergedächtnisses in Gehirn, Muskeln, Organe, Zellen, in unserem gesamten Organismus
  • seelisch, auf der Ebene unseres höheren Selbsts (Seele)
  • energetisch, auf der Ebene der Energiehaushaltes (dabei ist das Wort "Energie" ein Sammelwort für all die Verknüpfungen zwischen materieller und nicht-materieller Phänomene)

 

3. Mit einem Trauma kann man auf verschiedene Weisen arbeiten

Man kann auf der kognitiven Ebene daran arbeiten, indem wir begreifen, dass diese schrecklichen Erlebnisse vorüber sind, und dass wir es überlebt haben.
Man kann auf der Ebene der Gefühle erleben, wie es sich heute, im Hier und Jetzt anfühlt, mit dieser Erfahrung da zu sein.
Man kann auf der körperlichen Ebene in vielen erfahrbaren Facetten spüren, wie sich eine Erfahrung und die "Korrektur" dieser Erfahrung im Körper manifestiert.
Man kann auf der Ebene der Seele daran arbeiten und auf der energetischen Ebene.
Heilung findet vor allem dann statt, wenn die Veränderung alle Seinsebenen erreichen darf, also ganzheitlich erlebt werden kann.


4. Die menschliche Existenz ist darauf ausgerichtet

mit schwierigen, extremen und traumatischen Erlebnissen umzugehen. Ein Trauma muß nicht für immer und ewig in uns erstarrt bleiben. Wir verfügen über immense Selbstheilungskräfte, die uns helfen, diese Erfahrungen zu heilen.

5. Bei der ganzheitlichen Traumatherapie kommen alle diese Kräfte, die unsere Selbstheilung hervorrufen, auf allen fünf Existenz-Ebenen zum Einsatz.

Wir konzentrieren uns auf die gesunden Anteile und aktivieren mit ihnen die im Trauma gefangenen Anteile. So werden nach und nach alle erstarrten Anteile, das Trauma, auf eine gesunde Weise integriert. Der Erfolg der Therapie ist dann deutlich zu erleben, wenn

  • nicht nur die Angst vor der Erinnerung weg ist,
  • sondern viel mehr wenn das Gefühl von Sicherheit
  • und das Bewusstsein vom eigenen Selbstwert wieder hergestellt sind
  • und wir wieder körperlich wie auf allen anderen Ebenen frei von dem Trauma neu auf auftauchende Ereignisse reagieren können
  • und uns offen und elastisch für das Leben fühlen.

Bin ich traumatisiert? Selbst-Test

Bewerten Sie bitte mit Hilfe der folgenden Tabelle, wie es Ihnen ergangen ist seit dem traumatisierenden Ereignis.

0   bedeutet keine Schwierigkeiten
1   bedeutet sehr selten auftauchende Schwierigkeiten
2   bedeutet gelegentliches Auftauchen von Schwierigkeiten
3   bedeutet vermehrtes Auftauchen von Schwierigkeiten
4   bedeutet starke Beeinträchtigung
5   bedeutet sehr starke Beeinträchtigung


  1. Sind Sie seit den traumatischen Ereignissen viel aktiver als vorher?
  2. Stören Sie auch kleine unangenehme Umstände stark wie Geräusche wie z. B. eine schwirrende Fliege?
  3. Sind Sie in ständiger Alarmbereitschaft?
  4. Reagieren Sie besonders empfindlich auf Licht und Lautstärke?
  5. Haben Sie starke Stimmungsschwankungen?
  6. Geraten Sie leicht in Zorn oder Wut?
  7. Haben Sie Schwierigkeiten, mit Ihrem Ärger umzugehen? Fällt es Ihnen schwer, sich abzuregen, also den Ärger wieder gehen zu lassen?
  8. Sind Sie seit den traumatischen Ereignissen übervorsichtig?
  9. Sind Sie leicht zu erschrecken, z. B. bei dem Klingeln des Telefons?
  10. Haben Sie das Gefühl, beobachtet oder verfolgt zu werden?
  11. Wachen Sie nachts plötzlich auf und haben große Angst?
  12. Erleben Sie wiederholt Träume der traumatischen Erfahrungen?
  13. Haben Sie Angst vor dem Einschlafen?
  14. Leiden Sie unter Schlafstörungen, wie Einschlafschwierigkeiten, Durchschlafschwierigkeiten, Schlaflosigkeit oder ein übermäßiges Schlafbedürfnis?
  15. Fühlen Sie sich häufig erschöpft oder kraftlos?
  16. Haben Sie den Eindruck, Sie haben wenig Lust auf Dinge oder Unternehmungen, die Ihnen früher Spaß gemacht haben?
  17. Fühlen Sie sich oft wie gelähmt, erstarrt, unbeweglich?
  18. Fühlen Sie sich oft hilflos oder machtlos?
  19. Vergessen Sie, an welchem Ort Sie gerade sind und welches Datum ist?
  20. Sind Sie öfter desorientiert oder verwirrt?
  21. Haben Sie Erinnerungslücken in Bezug auf die traumatischen Ereignisse?
  22. Haben Sie den Eindruck, seit den traumatischen Erfahrungen Konzentrationsschwächen zu haben?
  23. Können Sie sich an bestimmte oder viele Aspekte der traumatischen Ereignisse trotz mehrfacher Versuche überhaupt nicht mehr erinnern?
  24. Verlieren Sie öfter Dinge wie Schlüssel oder Brille?
  25. Haben Sie das Gefühl, für Missgeschicke oder kleinere Unfälle anfälliger zu sein?
  26. Haben Sie Probleme, sich an Termine rechtzeitig zu erinnern? Kommen Sie häufiger zu spät?
  27. Sind Sie leicht ablenkbar?
  28. Erleben Sie sich häufiger getrennt von der Welt, verwirrt, als ob es einen unsichtbaren Schleier gäbe zwischen sich und der Umgebung?
  29. Fühlen Sie sich körperlich oder emotional zersplittert, als ob Sie aus verschiedenen Teilen bestünden, die nicht zusammen sind?
  30. Haben Sie Gefühle von Unzulänglichkeit oder Unfähigkeit, etwas zu tun?
  31. Haben Sie öfter das Gefühl, den Dingen nicht gewachsen zu sein?
  32. Haben Sie das Gefühl, häufiger Niederlagen zu erleben?
  33. Haben Sie den Impuls wegzulaufen? Haben Sie Fluchtphantasien?
  34. Sehen Sie nur ungeeignete oder keine Alternativen?
  35. Erleben Sie unbegründete oder begründete Angstzustände?
  36. Haben Sie das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben?
  37. Kommen Ihnen häufig Bilder, die zu den traumatischen Ereignissen gehören, wie z. B. Ausschnitte aus dem Unfall, oder der Gewalt, die man Ihnen angetan hat, oder der Hilflosigkeit während des Ereignisses?
  38. Erleben Sie Rückblenden, d. h. Erinnerungen, die Ihnen das Gefühl vermitteln, Sie würden die traumatischen Erfahrungen wieder erleben, die sich nicht wie Erinnerungen anfühlen, sondern als ob Sie alles erneut durchleben würden?
  39. Haben Sie Panikattacken?
  40. Bemerken Sie, dass Sie bemüht sind, Dinge oder Situationen zu vermeiden, die in Ihnen Erinnerungen an die traumatischen Erlebnisse wachrufen könnten (wie z. B. nach einem Reitunfall keine Lederstiefel mehr anzuziehen, oder den Ort des Geschehens großräumig zu umgehen)?
  41. Haben Sie Gefühle von Scham in Bezug auf die Ereignisse?
  42. Denken Sie immer und immer wieder über die betreffende Situation nach? Erzählen Sie den Hergang immer wieder von neuem?
  43. Beschuldigen Sie sich (insgeheim) selbst? Verurteilen Sie sich selbst für den Verlauf der Ereignisse?
  44. Zweifeln Sie an Ihrer Erinnerung? Sind Sie unsicher, ob die traumatischen Ereignisse wirklich stattgefunden haben?
  45. Haben Sie den Eindruck, das Gewicht Ihres eigenen Körpers kaum zu spüren?
  46. Gibt es häufiger Momente, in denen es sich für Sie so anfühlt, als ob Sie sich außerhalb Ihres Körpers befänden?
  47. Ist Ihnen häufiger übel oder erbrechen Sie?
  48. Haben Sie den Eindruck stärker zu schwitzen und zu riechen als vor den Ereignissen? Haben Sie kaltheißen Angstschweiß?
  49. Fühlt sich Ihr Körper manchmal schwer oder leblos an?
  50. Haben Sie Schwächeempfindungen im Körper, vor allem in den Gelenken und Muskeln?
  51. Haben Sie häufiger Magenverstimmungen und Übelkeit?
  52. Haben Sie häufig muskuläre Verspannungen wie Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich, in der Wirbelsäule?
  53. Haben Sie chronische Schmerzen?
  54. Haben Sie häufig Harndrang?
  55. Haben Sie Essstörungen? Essen Sie zuviel? Essen Sie zu wenig? Oder beides?
  56. Haben Sie das Gefühl, schon bei einfachen Aktivitäten mit Streß zu reagieren?
  57. Haben Sie das Gefühl, dass Sie mit normalem Streß nicht mehr gut umgehen zu können?
  58. Fühlen Sie sich rastlos? Fällt es Ihnen schwer, zur Ruhe zu kommen?
  59. Erleben Sie in Ihrem Körper starke Temperaturschwankungen wie Hitzewallungen oder Kälteschauer?
  60. Zittern Sie häufiger? Erleben Sie eine allgemeine Zittrigkeit?
  61. Haben Sie oft deutliches Herzklopfen, Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen?
  62. Haben Sie das Interesse an Sexualität verloren?
  63. Haben Sie häufiger extreme Reaktionen wie Schreien, Schlagen, Treten, Werfen von Gegenständen, Gewaltausbrüche?
  64. Haben Sie Vorahnungen, dass etwas Schlimmes geschehen wird oder könnte?
  65. Haben Sie das Gefühl, immer noch in Lebensgefahr zu sein?
  66. Haben Sie Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen?
  67. Fühlen Sie sich mutlos? Erscheint Ihnen alles hoffnungslos?
  68. Befürchten Sie, dass sich das Trauma wie in Ihrer Erinnerung erneut ereignen wird?
  69. Fühlen Sie sich furchtlos in Situationen, die anderen gefährlich erscheinen würden?
  70. Ist Ihnen das Leben zur Last geworden?
  71. Fühlen Sie sich energielos und ausgebrannt?
  72. Fühlen Sie sich nirgends richtig sicher?
  73. Haben Sie das Gefühl, aus Ihrer Verletztheit nicht herauszukommen?
  74. Fühlen Sie sich depressiv?
  75. Haben Sie Schwierigkeiten, mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen?
  76. Haben Sie Gefühle von Reue, Scham oder Schuld?
  77. Würden Sie sich als kontaktscheu bezeichnen?
  78. Haben Sie Angst, die eigene Wohnung zu verlassen?
  79. Haben Sie das Gefühl, dass Sie vom Herzen her abgestumpft sind?
  80. Haben Sie das Gefühl, selbst nicht viel wert zu sein? Unwichtig zu sein? Nichtig zu sein?
  81. Haben Sie Angst vor dem Alleinsein?
  82. Haben Sie Angst vor dem Zusammensein mit anderen?
  83. Haben Sie den Eindruck, Ihre Kreativität verloren zu haben?
  84. Fühlen Sie sich apathisch?
  85. Fühlen Sie sich häufig weinerlich?
  86. Würden Sie gern weinen und es gelingt Ihnen nicht?
  87. Haben Sie das Gefühl, kein Gefühl zu haben? Sind Ihre Gefühle abgestorben?
  88. Haben Sie Misstrauen gegenüber anderen?
  89. Sind Ihre Beziehungen stark belastet oder drohen zu zerbrechen?
  90. Fühlen Sie sich von anderen entfremdet? Haben Sie das Gefühl, dass Sie keiner versteht?
  91. Haben Sie selbstzerstörerische Züge an sich beobachten können? Haben Sie schon einmal versucht, sich das Leben zu nehmen?
  92. Erleben Sie Nähe zu anderen über das Trauma?
  93. Haben Sie keine Vorstellung von Ihrer Zukunft?
  94. Zeigen Sie sich mit einer Alles-ist-Bestens-Haltung?
  95. Fühlen Sie sich manchmal wie tot oder wie im Niemandsland?
  96. Haben Sie manchmal die Vorstellung, die eigenen Gedanken könnten von jemandem ferngesteuert sein?
  97. Fühlen Sie sich im Kontakt mit anderen sehr schnell verletzt und ziehen sich zurück?
  98. Haben Sie Impulse, sich oder andere zu verletzen?
  99. Haben Sie die Tendenz, andere überfürsorglich zu behandeln?
  100. Fällt es Ihnen schwer, sich anderen Menschen nahe zu fühlen?
  101. Fällt es Ihnen schwer, sich anderen anzuvertrauen?
  102. Haben Sie Schwierigkeiten, Neues in Angriff zu nehmen?
  103. Starten Sie verschiedene Projekte und bringen Sie sie nicht zuende?
  104. Haben sich seit den traumatischen Ereignissen Ihre Lebenseinstellung und Ihr Lebensgefühl deutlich verändert? Sind Sie misstrauischer, pessimistischer als davor?
  105. Erleben Sie sich häufig als Opfer?
  106. Machen Sie andere gern zum Opfer?
  107. Haben Sie den Eindruck, vieles aus der Perspektive eines Beobachters zu verfolgen, ohne selbst in das Geschehen hineinzugehen?
  108. Tun Sie viel dafür, möglichst alle Ihre Lebensbereiche unter Kontrolle zu haben? Überprüfen Sie Ihre Aktivitäten zwanghaft?
  109. Fühlen Sie sich dafür verantwortlich, dass anderen Menschen nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie Ihnen und sind Sie aktiv in dieser Richtung?

 

Auswertung:

  • Zählen Sie diese Punkte zusammen, bei denen Sie mit 3, 4 oder 5 geantwortet haben. Diese Werte weisen auf mittlere bis starke Schwierigkeiten hin.
  • Falls Sie bei mehr als 15 Fragen hohe Werte haben sollten, sollten Sie sich umgehend professionelle therapeutische Hilfe holen.
  • Wenn Sie dann in Therapie sind, können Sie von Zeit zu Zeit die Fragenliste wieder durchgehen und sehen, welche Fortschritte Sie bereits gemacht haben.

Trauma

„Wie soll ich jemals wieder ein normales Leben führen können?“

Diese Frage stellen sich Menschen, die Traumatisches erlebt haben.

Das Leben nach einer traumatisierenden Erfahrung gerät erstmal aus der Bahn, man hat das Gefühl, nicht mehr ganz da zu sein, alles fühlt sich bedrohlich und Furcht erregend an aber dann nach einiger Zeit ist es wieder besser, oder es ist sogar schon wieder vergessen und vorbei.

Vorbei.
Vergessen.

Vorbei.
Vergessen.

Wirklich?

Wenn da nicht diese plötzlichen Rückblenden wären
Wenn da nicht diese Schlafstörungen wären
Wenn da nicht die Angst vor Bedrohungen wäre
Wenn da nicht diese Schmerzen wären
Wenn da nicht dieses beängstigende Gefühl von Hilflosigkeit wäre...
Etc etc

Wer viele Monate nach einer traumatischen Erfahrung immer noch von diesen (absolut) unaushaltbaren Gefühlen heimgesucht wird, der ist Opfer eines Traumas geworden. Man befindet sich permanent im Zustand des Überlebens.


Was ist ein Trauma?

 

Das Trauma ist die vielleicht am häufigsten ignorierte, verharmloste, geleugnete, missverstandene und unbehandelte Ursache menschlichen Leidens. Obwohl es ungeheueren Schmerz und starke Dysfunktion hervorruft, ist es keine Krankheit, sonder das Nebenprodukt eines instinktiv ausgelösten veränderten Bewusstseinszustandes. In diesen veränderten Bewusstseinszustand – wir nennen ihn Überlebensmodus – treten wir ein, wenn wir das Gefühl haben, dass unser Leben in Gefahr ist. Wenn wir uns einer so starken Bedrohung ausgesetzt sehen, dass wir uns nicht mehr erfolgreich dagegen verteidigen können, kann es passieren, dass wir im Überlebensmodus verharren. Dieser Zustand höchster Erregung des Nervensystems hat einzig und allein den Zweck, uns zu kurzfristigen Verteidigungsaktionen zu befähigen. Bleibt er jedoch längere Zeit bestehen, entwickeln sich aus ihm die für Traumata typischen Symptome.

Peter A. Levine

 

Traumatisierende Ereignisse

Traumatische Ereignisse kann man in verschiedene Kategorien einteilen. Dies ist sinnvoll, um die Herangehensweise an das Trauma anpassen zu können.

Wichtig zu beachten:

Ob ein Trauma stattfindet oder nicht, ist nicht abhängig von dem jeweiligen Ereignis.

Ein Trauma tritt erst dann ein, wenn die betreffende Person zum Zeitpunkt des Ereignisses von der Erfahrung derart überwältigt wird, dass sich das Erlebnis nicht ausreichend verarbeiten läßt, und somit das Erlebte nicht gut integriert werden kann. Die Folge (v. a. bei der Aktivierung der traumatischen Erinnerung) sind auftretende Ängste, Beklemmung, Herzrasen, Schweißausbräuche, Atemnot, Erstarrung etc.

Achten Sie beim Lesen der möglichen Traumatisierungen auf Ihre Reaktionen bei den jeweiligen Trauma-Begriffen. Wenn Sie das Gefühl bekommen, dass sie das Lesen eines bestimmten Begriffes oder eines Themas stark erregt oder Sie sich besonders unwohl fühlen, könnte das an einer möglichen Traumatisierung in dem entsprechenden Bereich liegen.

Wichtige Kriterien sind:

Ist das, was mir zugestoßen ist, von Menschen erzeugt oder ein äußeres Ereignis? Wie lang hat die Erfahrung gedauert?

von Menschen zugefügte Traumata

Einmalige und plötzliche Ereignisse

Unfälle und Hochgeschwindigkeitsunfälle:

  • Fahrradunfall
  • Autounfall
  • Bus-/Trambahnunfall
  • Geisterfahrer-Unfall
  • Ski- bzw. Snowboardunglück
  • Bergsteiger- bzw Kletterunglück
  • Von fliegenden Gegenständen getroffen zu werden
  • Brandstiftung
  • Untergang von Boot oder Fähre oder Schiff
  • Flugzeugabsturz
  • Seilbahnunglück
  • Zugunglück
  • Umweltkatastrophen durch Austreten giftiger/tödlicher Substanzen wie Explosion von Chemiefabriken, Gasaustritt, Luftverschmutzung
  • Atomunfall

Angriffe:

  • Körperverletzung durch Mensch oder Tier
  • Mordversuch
  • Vergewaltigung(sversuch)
  • Sexuelle Gewalt
  • Gewalt
  • Freiheitsberaubung
  • Entführung
  • Geiselnahme
  • Einbruch
  • Diebstahl
  • Raubüberfall
  • Amoklauf
  • Terroranschlag
  • Folter

Fortdauernde oder sich wiederholende Ereignisse:

  • Psychische Gewalteinwirkung und psychische Manipulation:
  • Wiederholtes Miterleben von Gewalt als Zeuge
  • Wiederholtes Miterleben von traumatisierenden Ereignissen für andere
  • Mobbing
  • Wiederholte Drohungen
  • Stalking
  • Erpressung
  • Schwerer verbaler Mißbrauch
  • Traumatisierung durch Familie oder Partnerschaft:
  • Zusammenleben als Kind mit Eltern, die dem Kind dem eigenen Empfinden nach nicht ausreichend Geborgenheit, Halt, Unterstützung, Liebe gegeben haben
  • Zusammenleben als Kind mit überbedürftigen Eltern
  • Wiederholte Drohungen
  • Wiederholte Abwertungen
  • Schwerer verbaler Mißbrauch
  • Scheidung
  • Behinderung eines Familienmitglieds
  • Negativ verlaufende Familienzusammenkünfte
  • Wochenenddepression eines Familienmitglieds
  • Wiederholter Alkoholmissbrauch eines Familienmitglieds
  • Wiederholter Drogenmissbrauch eines Familienmitglieds
  • Gewalt in der Familie und Partnerschaft:
  • Körperverletzung
  • Mordversuch
  • Vergewaltigung(sversuch)
  • Sexuelle Gewalt
  • Freiheitsberaubung
  • Entführung
  • Aussetzung und Verlassenheit:
  • Scheidung der Eltern
  • Verlust einer nahen Bezugsperson (insbesondere im Kindesalter)
  • Adoption
  • Selbstmord eines Familienmitglieds oder Freundes
  • Tod eines oder mehrerer Familienmitglieder (insbesondere im Kindesalter)

Überlebenstrauma:

  • Ein Ereignis überlebt zu haben, das andere (Freunde, Familienmitglieder) nicht überlebt haben (z. B. Autounfall, Krieg, Naturkatastrophe)
  • Sekundärtraumatisierung:
  • Zusammenleben als Kind mit traumatisierten Eltern
  • Zusammenleben mit Kranken bzw. Schwerkranken
  • Zusammenleben mit einem traumatisierten Partner(-in)

berufsbedingte Sekundärtraumatisierung:

  • Als Fahrer (Bus, Zug, Tram, S-Bahn) einen Selbstmordversuch mitzuerleben
  • Als Fahrer (Bus, Zug, Tram, S-Bahn) (Pilot) ein Unglück nicht verhindern zu können
  • Als Arzt/Ärztin oder Krankenschwester/Krankenpfleger oder Altenpfleger(in) eine Zustandsverschlechterung, chronische Krankheiten oder den Tod eines Patienten mitzuerleben (z. B. Herztransplantation)
  • Als Feuerwehrmann Menschen nicht retten zu können
  • Als Polizist wiederholt Angriffen ausgesetzt zu sein, ständig Gewalt
  • und Zwist zu erfahren, niederträchtigen, verbrecherischen oder lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt zu werden
  • Als Polizist ständig Gewalt und Zwist mitzuerleben, niederträchtigen, verbrecherischen oder lebensbedrohlichen Situationen als Zeuge ausgesetzt zu werden
  • Als Soldat oder Kriegsberichterstatter kriegsbedingte Gewalt, Mord oder Völkermord als Täter und/oder als Opfer zu erleben

Traumatisierungen am Arbeitsplatz:

  • Mobbing
  • Führungswechsel
  • Drohende Entlassung
  • Drohende Massenentlassung
  • Drohende Pleite der Firma
  • Drohende sexuelle Belästigung
  • Drohende Auflösung der bisherigen Arbeitsweise
  • Drohende Auflösung der bisherigen Unternehmensstruktur
  • Umstrukturierung
  • Offene Konflikte
  • Berufliches Steckenbleiben auf dem Arbeitsplatz
  • Drogenkonsum
  • Vergiftung

 

Traumata, die ohne menschliches Zutun passieren:
Einmalige und plötzliche Ereignisse:

Naturkatastrophen:

  • Erdbeben/Erdrutsch
  • Sturmflut
  • Tsunami
  • Hochwasser
  • Hagel
  • Schneelawine
  • Blitzschlag
  • Wirbelsturm/Tornado/Taifun/Orkan
  • Feuer/Waldbrand
  • Vulkanausbruch
  • Meteoriteneinschlag

Unfälle und Hochgeschwindigkeitsunfälle:

  • Kleine Verletzungen
  • Fallen
  • Knochenbruch
  • Fahrradunfall
  • Beinahe Ertrinken
  • Beinahe Ersticken
  • Sportunfälle (Schießen, Triatlon, Wettlauf, etc.)
  • Autounfall
  • Bus-/Trambahnunfall
  • Ski- bzw. Snowboardunglück
  • Bergsteiger- bzw Kletterunglück
  • Von fliegenden Gegenständen getroffen zu werden
  • Untergang von Boot oder Fähre oder Schiff
  • Flugzeugabsturz
  • Seilbahnunglück
  • Zugunglück
  • Umweltkatastrophen durch Austreten giftiger/tödlicher Substanzen wie Explosion von Chemiefabriken, Gasaustritt, Luftverschmutzung
  • Atomunfall

 

  • Ungünstige Geburt (eigene) - Geburtstrauma
  • Todgeburt eines Kindes
  • Plötzlicher Kindstod
  • Tod eines Kindes
  • Schmerzen aller Art (körperliche Schmerzen wie Zahnweh, Kopfweh, Rückenschmerzen etc.)

Fortdauernde oder sich wiederholende Ereignisse:

  • Intrauterines Trauma (Trauma in der Gebärmutter als Embryo, z. B.)
  • Schmerzen aller Art (körperliche Schmerzen wie Zahnweh, Migräne, Rückenschmerzen etc.)

Krankheiten:

  • Chronische Krankheiten z. B. Krebs, AIDS, Herzleiden

Krankenhausaufenthalte:

  • Krankenhäusliche Verfahren
  • Operation
  • Operationsreihe (aufeinander folgende Operationen)
  • Medikamente
  • Narkotisierung

Lebensumstände:

  • Verarmung
  • Arbeitslosigkeit
  • Behinderung
  • Einsamkeit
  • Kollektive Traumata

Kollektive Traumata
Traumata, die ohne menschliches Zutun passieren:

Naturkatastrophen:

  • Erdbeben/Erdrutsch
  • Sturmflut
  • Tsunami
  • Hochwasser
  • Hagel
  • Schneelawine
  • Wirbelsturm/Tornado/Taifun/Orkan
  • Feuer/Waldbrand
  • Vulkanausbruch
  • Meteoriteneinschlag
  • Unfälle und Hochgeschwindigkeitsunfälle:
  • Untergang von Boot oder Fähre oder Schiff
  • Flugzeugabsturz
  • Seilbahnunglück
  • Zugunglück
  • Umweltkatastrophen durch Austreten giftiger/tödlicher Substanzen wie Explosion von Chemiefabriken, Gasaustritt, Luftverschmutzung
  • Atomunfall

 

Traumata, die Menschen Menschen zufügen:

  • Terrroranschlag und Terrorismus
  • Kriege (1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg, Vietnam, Holocaust, Palästina-Israel-Krieg, Irak, etc. etc.)
  • Gefangenschaft
  • Vertreibung
  • Zwangsmigration/Flucht
  • Massenzwang durch auferlegte Gesetze
  • Ausländerfeindlichkeit/Diskriminierung
  • Diktatur und Militärregime
  • Massenmord (v. a. ethnischer)
  • Bürgerkrieg